Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes leiden auch unter Bluthochdruck. Hier helfen eine Reihe verschiedener Medikamente. Betablocker spielen keine so große Rolle mehr bei der Behandlung von Bluthochdruck wie in früheren Jahren, haben aber dennoch ihren festen Platz bei der Behandlung von Hypertonie. Beispielsweise bei denjenigen mit chronischer Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit oder nach einem Herzinfarkt bieten sie auch Vorteile. Denn Betablocker hemmen die Wirkung der Stresshormone. Das führt zur Senkung des Pulses. Das Herz braucht dann weniger Sauerstoff und wird entlastet.
Weniger Abgabe von Zucker ins Blut
Betablocker haben bei Diabetes aber einen Nachteil. Durch die gedrosselte Wirkung von Stresshormonen wird weniger Zucker ins Blut abgegeben. Die Gefahr von Unterzucker steigt. Um ein genaueres Bild zu erhalten, werteten kanadische Forscher die Daten von 26.500 Menschen mit Diabetes aus, bei denen ein Klinikbesuch aufgrund von Hypoglykämie, also Unterzucker, stattgefunden hatte. Die Ergebnisse wurde mit denen von Diabetikern ohne Unterzucker verglichen. Das Alter, die Geschlechtsverteilung und die Dauer des Diabetes waren vergleichbar.
Diabetes durch Betablocker

Die Einnahme von Betablockern kann nicht nur bei bestehendem Diabetes problematisch werden. Diese Medikamentengruppe erhöht das zudem das Risiko, Diabetes zu entwickeln. Das liegt daran, dass Betablocker dazu führen, dass weniger Insulin ausgeschüttet wird und die Insulinresistenz leicht erhöht wird.
Eingeteilt wurden Probanden mit Unterzucker in folgende Gruppen: neu begonnene Behandlung mit Betablockern, Langzeitnutzer oder Einnahme der Medikamente in der Vergangenheit. Unter den Betablockern wurden vor allem Metoprolol, Atenolol und Bisoprolol verwendet. Nur wenige Teilnehmer nahmen Acebutolol, Carvedilol oder Propranolol ein.
Unterzuckerungs-Risiko deutlich erhöht
Hier ergab sich, dass das Risiko für Unterzucker in den ersten drei Monaten der Einnahme um 87 Prozent stieg – verglichen mit denjenigen, die das Medikament schon länger einnahmen. Besonders häufig traten Unterzuckerungen während der neu eingesetzten Behandlung mit den sogenannten nichtselektiven Betablockern wie Propranolol und Carvedilol auf. Gefährdet waren vor allem diejenigen, die zusätzlich mit Insulin behandelt werden. Verschreibt ein Arzt einen Betablocker, sollte man als Diabetiker in den ersten Monaten besonders wachsam gegenüber zu niedrigen Blutzuckerwerten sein.