Schutz vor Herzinfarkt und Schlafanfall

Menschen mit Diabetes profitieren von niedrigen Blutdruckwerten

Wie stark sollte man den Bluthochdruck mit Medikamenten senken? Muss es wirklich 120/80 mmHg sein? Über diese Frage diskutieren Mediziner weltweit. Eine chinesische Studie mit Teilnehmern mit Diabetes Typ 2 deutet auf den Nutzen einer intensiven Blutdrucksenkung hin.


Die Kombination von Diabetes und Bluthochdruck ist besonders kritisch fürs Herz. Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten bei zu hohem Blutdruck besonders häufig auf, wenn zusätzlich Diabetes Typ 2 vorliegt.

Vergleich von systolischem Blutdruck 120 versus 140 mmHg

Doch auf welchen Wert sollte man den Blutdruck senken? Über dieses Thema herrscht weltweit Uneinigkeit. Eine Studie aus China zeigt jetzt, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes von einer stärkeren Senkung des Blutdrucks profitieren. Eine Senkung des systolischen Blutdrucks auf 120 mmHg führte im Vergleich zu einer sanfteren Senkung des Blutdrucks zu deutlich weniger Schlaganfällen und Herzinfarkten.

Was ist der Blutdruck?

Der Blutdruck ist der Druck, den das Blut auf die Wände der Blutgefäße ausübt, während es durch den Körper gepumpt wird. Er ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit, da er Aufschluss darüber gibt, wie gut das Herz-Kreislauf-System funktioniert.

Ein normaler Blutdruck liegt bei etwa 120/80. Der erste Wert misst den Druck, wenn das Herz pumpt, der zweite, wenn es ruht.

  • Zu hoher Blutdruck kann gefährlich sein und das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen.
  • Zu niedriger Blutdruck macht oft müde oder schwindelig, ist aber meist weniger schlimm.

An der Studie nahmen knapp 13.000 Menschen teil, die seit vielen Jahren an Diabetes und Bluthochdruck erkrankt waren. Bei der einen Hälfte visierte man einen Blutdruck mit Medikamenten auf maximal 120 mmHg an, bei der anderen Hälfte auf maximal 140 mmHg. Das durchschnittliche Alter lag bei 63 Jahren.

Verminderung des Risikos um 21 Prozent

Nach einem Jahr lag der systolische Blutdruck bei den Teilnehmern der ersten Gruppe bei 122 mmHg und in bei denen von Gruppe 2 bei 133 mmHg. Vier Jahre später zeigte sich, dass der niedrigere Blutdruck scheinbar einige Teilnehmer der Gruppe 1 vor Herzinfarkt und Schlaganfall bewahrt hatte. In Gruppe 1 erkrankten 393 Teilnehmer, in der anderen Gruppe 492. Dies entspricht einer Verminderung des Risikos um 21 Prozent.

Leitlinie bestätigt

Die Ergebnisse dieser Studie bestätigt damit die derzeitigen Empfehlungen in den europäischen Leitlinien. Diese empfehlen eine Senkung des Blutdrucks auf unter 130/80 mmHg, und zwar unabhängig davon, ob jemand Diabetes hat oder nicht.