Studie legt Zusammenhang nahe

Depressionen: Welche Rolle spielen Diabetes und Entzündungen?

Bei rund drei Viertel aller Menschen mit Diabetes ist das psychische Wohlbefinden beeinträchtigt. Andersherum leidet etwa jeder sechste Mensch mit Depressionen auch an Diabetes. Hier spielen offensichtlich Insulinresistenz und Entzündungen eine Rolle.


Bei vielen chronischen Krankheiten leidet auch die Psyche. Mit den Ursachen von Depressionen bei Diabetes beschäftigte sich eine Studie aus Deutschland. Dazu untersuchten die Forscher den Zusammenhang von Insulinresistenz und Entzündung mit depressiven Störungen.
 
Bei Menschen mit einer Insulinresistenz reagieren die Körperzellen weniger empfindlich auf Insulin und das Hormon kann seine Wirkung dann nur noch eingeschränkt entfalten. Ist der Blutzucker zu hoch, führt dies über eine Schädigung der Blutgefäße zu einer Aufrauhung der Gefäßwände und dadurch zu Entzündungen.

Mehr Depression = mehr Entzündung

Die Symptome von Depressionen wurden mithilfe eines Fragebogens ermittelt. Die Fragen bezogen sich auf den Gemütszustand der teilnehmenden Menschen mit Diabetes. Je stärker die depressiven Symptome, umso ausgeprägter war die Insulinresistenz. Vor allem Müdigkeit und Appetitstörungen korrelierten mit der Insulinresistenz.

Besonders deutlich fiel der Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und Entzündungen auf. Gemessen wurden die Entzündung mithilfe des Markers C-reaktives Protein, das zu Studienbeginn und im Anschluss drei Jahre lang alle sechs Monate gemessen wurde. Je stärker die depressiven Verstimmungen waren, umso höher die Entzündungswerte.
 
Die Autoren der Studie gehen deshalb davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen, Insulinresistenz und Entzündungen im Körper von Menschen mit Typ-2-Diabetes gibt. Ein spezifischer Kausalzusammenhang wird in der Studie aber nicht beschrieben.