Diabetes und Zigaretten sind keine gute Kombination. Für Menschen mit Diabetes ist Rauchen besonders gefährlich, da die über 3.000 Giftstoffe in der Zigarette das ohnehin schon existierende Risiko für Herzkreislauferkrankungen massiv erhöhen. Zudem verdoppelt Rauchen das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken.

Raucher mit Diabetes haben besonders hohes Risiko für Herzkreislauferkrankungen

Aktuell gibt es relativ wenig Informationen darüber, wie Menschen mit Typ-2-Diabetes am besten vom Glimmstengel loskommen. „Raucher mit Typ-2-Diabetes weisen aber einzigartige Verhaltens- und Stoffwechsel­merkmale auf, die es erforderlich machen, Arzneistoffe zur Raucherentwöhnung bei ihnen in einer gesonderten klinischen Studie zu untersuchen“, so die Autoren der Studie.

Das hier zur Raucherentwöhnung eingesetzte Medikament Champix mit dem Wirkstoff Vareniclin hilft laut den Studienergebnissen auch Menschen mit Typ-2-Diabetes, das Rauchen langfristig aufzugeben, ohne dass schwere Nebenwirkungen zu erwarten sind.

300 Diabetiker aus sechs Ambulanzen testeten Champix

An der Untersuchung nahmen 300 Teilnehmer aus sechs Kranken­hausambulanzen auf Sizilien teil. Der überwiegende Teil war männlich und im Mittel 57 Jahre alt. Alle hatten Typ-2-Diabetes, rauchten mindesten zehn Zigaretten am Tag und wollten mit dem Rauchen aufhören. Die Studie bestand aus einer zwölfwöchigen Behandlungsphase und einer 40-wöchigen Nachbeobachtungsphase.

Ein Teil Probanden erhielt Champix, der andere ein Placebo. Außerdem wurden allen Teilnehmer zusätzlich Strategien zur Raucherentwöhnung mit an die Hand gegeben. Ziel war ein Rauchstopp nach neun bis 24 Wochen nach Beginn der Studie.

Entzugsrate mit Medikament fast vier Mal so hoch wie ohne

24 Prozent der mit dem Medikament behandelten Teilnehmer gelang es, innerhalb eines halben Jahres abstinent zu bleiben gegenüber 6 Prozent derjenigen, die ein Placebo erhielten. Auch auf das ganze Jahr gesehen schafften es mit Champix rund 19 Prozent mit dem Rauchen aufzuhören gegenüber 5 Prozent derjenigen, die nur das Placebo erhielten.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Schlaflosigkeit, anomale Träume, Angstzustände und Reizbarkeit. Die Autoren schlagen vor, dass die Substanz im Rahmen von Diabetesschulungen eingesetzt werden sollte, um Diabetikern zu helfen, mit dem Rauchen aufzuhören.