Ein paar Brocken Englisch, der Google-Translator, Hände und Füße: Es braucht nicht viel, um Kontakte über Sprachbarrieren hinweg herzustellen. Und wenn es auch noch Kinder sind, die miteinander spielen, toben und lachen, dann sind die Hemmschwellen meist noch niedriger. Insofern war es kaum verwunderlich, dass sich im Rahmen des Typ-F-Wochenendes sehr schnell vielfältige Verbindungen zu den Flüchtlingen aus der Ukraine ergaben, die seit einigen Wochen ebenfalls im Obernkirchener JBF-Centrum leben.
Gerngesehene Gäste
Genauer gesagt: Die Frauen, Kinder und Jugendlichen bewohnen das Selbstversorgerhaus im hinteren Bereich des Geländes; also jenes Gebäude, das auch eine hervorragend eingerichtete Küche bereithält. Wie bereits im letzten Jahr hätten hier eigentlich die Ernährungs-Workshops der „Gemeinsam satt“-Reihe stattfinden sollen. Da dies nun so nicht möglich war, organisierten wir eine Art Open-Air-Ersatzküche mit Spülmaschinenwagen von der Kreisjugendfeuerwehr Schaumburg.
Weitere Komplikationen gab es dann nicht mehr. Im Gegenteil: Kaum, dass die beiden großen Hüpfburgen aufgeblasen waren, wurden sie nicht nur von den Kindern der Typ-F-Gemeinschaft, sondern auch von den Kids aus der Ukraine in Beschlag genommen. Und natürlich durften sie in den Folgetagen auch ihre Runden mit den dröhnenden Gefährten der Quadkinder-Truppe drehen, waren gerngesehene Gäste in der Kinderdisko, an der Slush-Eis-Maschine oder beim Spielen auf dem Freigelände.
Das Thema Internet
Ein großes Thema auf dem Bückeberg ist immer wieder das Internet – oder genauer gesagt: Das nicht vorhandene Internet. Die Netzabdeckung tendiert in der Regel gen Null. Damit die Geflüchteten den Kontakt zu ihren Verwandten und natürlich auch zu den Familienvätern, denen seit der Generalmobilmachung die Ausreise aus der Ukraine verboten ist, halten können, dürfen sie – übrigens im Unterschied zu den Organisatorinnen und Organisatoren des Typ-F-Wochenendes – das WLAN des JBF-Centrums nutzen.
Da nicht zuletzt aufgrund der schnell geknüpften Kontakte zwischen den Kindern spätestens am zweiten Tag das zugehörige Passwort auch unter den Typ-F-Familien die Runde machte, erging die dringende Bitte, dennoch auf die Netznutzung zu verzichten, um die schnelle Datenübertragung vorrangig denen zu überlassen, die sie zweifellos dringender bräuchten. Dafür, dass sich daran insgesamt so mustergültig gehalten wurde, möchten wir uns an dieser Stelle bedanken.
Wie aber vor allem die Kinder aus der Typ-F-Gemeinde und aus der Ukraine aufeinander zu- und miteinander umgegangen sind, war bemerkenswert und vorbildlich – und verdient eine Menge Respekt.